NISTHILFEN
Die Nisthilfen sind in unseren großen Wildbienenhäusern integriert und können momentan bei uns leider nicht einzeln erworben werden.
Um den Menschen aufzuzeigen, welche Materialien für hohlraumnistende Wildbienenarten verarbeitet werden können, haben wir uns entschieden, die großen Wildbienenhäuser so vielfältig wie möglich zu gestalten. Da diese Wildbienenhäuser oft in der Öffentlichkeit aufgestellt werden, ist uns dies sehr wichtig, da bei der Auswahl viele Fehler, oft durch Nachahmung falsch eingerichteter Insektenhotels gemacht werden.
LOCHDURCHMESSER
Je nach Durchmesser der Löcher werden unterschiedliche Wildbienenarten in die Nisthilfen einziehen, z.B.:
3 mm – 4 mm Masken- und Löcherbienen, kleine Grabwespen
5 mm Scheren- und Löcherbienen, Stahlblaue Mauerbienen
6 mm Kleine Blattschneiderbienenarten, große Lehmwespenarten
7 mm Rote- und Distelmauerbienen, glänzende Natternkopf-Mauerbienen, Seidenbienen, Blattschneiderbienenarten, große Lehmwespenarten
8 mm – 9 mm Gehörnte- und Rote Mauerbienen, Tönnchenwegwespen, Blattschneiderbienenarten
Wichtig ist, das eine ausreichende Tiefe der Niströhren gegeben ist.
WERDEN NICHT EINZELN VERKAUFT
PFAHLROHR ARUNDO DONAX
Besonders beliebt bei den Wildbienen und dadurch überaus effektiv, da mehr Niströhren auf kleinen Raum gegeben sind, verglichen mit Bohrungen in Hartholz. Anstelle von Schilfrohr haben wir uns für das weitaus robustere und hochwertigere Pfahlrohr entschieden. Dieses wird per Hand gesägt und geschliffen.
Beim Ablängen ist darauf zu achten, dieses möglichst „sanft“ zu tun, damit keine Brandstellen entstehen. Brandgeruch hält Wildbienen von einer Besiedelung ab.
Wichtig ist nun, jedes einzelne Pfahlrohr zusätzlich abzuschleifen, damit sich die Wildbienen, vor allem, wenn sie rückwärts in die Röhren klettern, um den Pollen abzustreifen, ihre Flügel nicht verletzen.
Wir verarbeiten eine Rohrlänge von ca.16 cm und 20 cm. Um den Wildbienen eine bessere Orientierung zu ermöglichen, sind die einzelnen Röhrchen etwas unterschiedlich lang.
HARTHOLZBLOCK
Da es ein klassisches Element ist und auch bei richtiger Holzwahl und Verarbeitung sehr gut angenommen wird, haben wir auch einen mit Bohrlöchern versehenen Hartholzblock eingebracht. Verwendet wird hier Eiche oder Obstbaum. Die Löcher werden per Hand gebohrt und werden zusätzlich nachgefeilt. Auch hier sind saubere, spreiselfreie Löcher nötig, damit sich die zukünftigen Bewohner nicht verletzen. Das Holz wird wegen evtl. Rissbildung ausschließlich seitlich gebohrt. Bitte nicht die Stirnseite anbohren.
PAPPRÖHRCHEN
Diese werden in Dosen gebündelt. Wir verwenden eine Länge von 12 cm mit den Lochdurchmessern von 4 mm bis 8 mm.
NATURSTROHHALME
Die ebenfalls in Dosen gebündelten Stohhalme werden vor dem Schneiden eingeweicht, um Aufsplittern zu vermeiden. Die kleinen Lochdurchmesser dieser Halme sollten auf jeden Fall in ein Wildbienenhaus integriert sein, da viele kleine Wildbienenarten in Hohlräume nisten. Bitte kein loses Stroh verwenden, da hier Fressfeinde, vor allem Ohrenzwicker angezogen werden.
ZUCHTBLÖCKE AUS DER MAUERBIENENZUCHT
Diese Elemente bestehen aus einzelnen gefrästen MDF Platten (16 mm x 16 mm), die durch einen Spanngurt zusammengehalten werden. Die Fräsrillen sind 8 mm tief, was Nistplätze vor allem für die gehörnte und rote Mauerbiene bietet. Diese Platten gewinnen in Nistwänden immer mehr an Beliebtheit. Sie ermöglichen eine Entnahme und Reinigung der Wildbienenkokons im Spätherbst / Winter, was jedoch kein Muss ist. Diese Möglichkeit zu haben bietet allerdings einen hervorragenden Grundstein für pädagogische Projekte.
Blöcke müssen trocken stehen, da MDF bei Nässe aufquillt, können jedoch ohne Probleme im Wildbienenhaus überwintert werden, sofern sie ganz nach hinten geschoben sind.
STRANGFALZZIEGEL
Auch Strangfalzziegel sind geeignet für größere Hohlraumnister. Diese werden in der Mitte durchtrennt, der Schnitt mit einer Feile begradigt und die Löcher rückseitig verschlossen. Diese Ziegel werden gerne angenommen und sind sehr dekorativ.
GETROCKNETER SCHULTON
Dies lässt sich sehr gut mit Kindern umsetzen. Die Steine werden per Hand geformt und mit verschiedenen Löchern versehen. Dabei ist darauf zu achten, z.B. eine Stricknadel komplett durchzuziehen, da ansonsten die Löcher sich wieder teilweise verschließen, wird die Nadel rückwärts wieder herausgezogen. Zuletzt alle Löcher rückseitig wieder verschließen. Wenn der getrocknete Tonstein nicht direkter Feuchtigkeit ausgesetzt ist, bietet dieser eine Nisthilfe, die gerne angenommen wird. Auch dieser kann über Winter im Wildbienenhaus belassen werden.
BIENENSTEIN AUS GEBRANNTEN TON
Diese Nisthilfe bietet 295 Nistgänge mit Durchmessern von 3 mm – 8,5 mm.
Bislang konnten alleine in diesem Stein 36 verschiedene Hautflüglerarten nachgewiesen werden. Ebenfalls wird der Bienenstein auch von Einsiedlerwespen besiedelt.
Jeder Stein wird handgetöpfert.
LEHMKISTE
Dieses Modul weicht von den anderen Modulen ab, da dieses eine Steilwand simuliert, in der Natur Lößwände. Eine Nisthilfe für Steilwandbewohner, wie z.B. die Pelzbiene und Schornsteinwespe.
Die Nistgänge werden von den Bewohnern selbst waagrecht gegraben. Sie sollen durch nur wenige angedeutete Bohrlöcher angelockt werden.